Klassische
Erfolgsspur
Focals „Spirit Classic" soll den
Erfolg des „Spirit One" von
der Straße ins Haus bringen
uch für die etablierten Lautspre
ch erh ersteller w ird die Luft
in ih re m an g e sta m m te n
M arktsegm ent dünner, der zu ver-
teilende K uchen kleiner, d en n die
w eltw eiten V erkaufszahlen für das klas-
sische „H olzgeschäft“ sin d rückläuhg,
w ährend gleichzeitig der K opfhörerm arkt
boom t. W enig verw underlich also, dass
viele K opfhörer von Q uereinsteigern aus
dem Lautsprechersektor aufgelegt werden,
unter ihnen seit geraum er Zeit auch der
französische G igant Focal.
W ar das P rem ierenm odell Spirit O ne
no ch p rim är für den Einsatz an M obil-
geräten gedacht, streben die F ranzosen
m it dem Classic den Einzug ins heim ische
W ohnzim m er an. U m m öglichst nah am
klanglichen Ideal zu landen, spendierte
m an M em b ran en aus einer doppellagi-
gen Folie aus M ylar m it T itanbeschich-
tu n g , die d u rch diese M a ß n ah m e m it
lediglich 86 M illigram m recht leicht, aber
dennoch steif ausfallen und sich so d eut-
lich von der sonst üblichen dreistelligen
Gewichtsklasse unterscheiden. M it sport-
lichen 250 G ram m ist das G esam tgew icht
ebenfalls gering, zudem trägt sich der gut
d äm m en d e u n d m it erin n e ru n g sfä h i-
gem Schaum stoff bestückte H ö rer auch
und praktisch aufzubewahren:
Focals Spirit Classic überzeugt
dauerhaft sehr angenehm . M it seinen 32
O hm Im pedanz ist er für fast alle Z uspie-
ler ein unkritischer Partner, zum al auch
sein Leistungshunger überschaubar bleibt.
Klanglich zeigt er sich als gereifter Bru-
der des Spirit O ne. H eißblütig wie dieser,
aber in entscheidenden Passagen gefasster,
die Lage besser überblickend, belegt er,
dass m an in Frankreich nicht n u r die The-
orie, sondern auch die Praxis beherrscht
u n d g ro ß e n W e rt auf das klangliche
Ergebnis legt. Der H örer löst fein auf, m ar-
schiert im Bass energisch und druckvoll,
zuweilen einen H auch zu forsch. Eine Ten-
denz, die sich auch am anderen Frequenz-
ende in dezenter A usprägung zeigt. Das
w ird niem als lästig, lässt aber etwas das
K örperhafte der obersten Q ualitätsklasse
Zurück
aus dem All
JVC galt als verschollen im
HiFi-Kosmos. Mit Kopfhörern
kehren die Japaner zurück
A
uf dem Papier sieht das ja ganz gut
aus, dachten w ir uns, als w ir die
technische Beschreibung erhiel-
ten. Zw ei-W ege-System , doppelte Bas-
sreflexabstim m ung, N eodym m agneten,
leichte und effiziente Schwingspule, hoch-
wertiges Kabel und ein stabiles M essing-
gehäuse m achten einen V ertrauen erwe-
ckenden Eindruck. Auch die m echanische
V erarbeitung m it dem gut gepolsterten
Bügel sow ie die w eichen, o h ru m sch lie-
ßenden Polster der M uscheln des geschlos-
senen H örers zeugen vom A nspruch des
Herstellers.
JVC b e to n t ausdrücklich, dass d er
H ö rer auch an portablen G eräten la u t-
stark und überdurchschnittlich gut klingt.
Ein Zugeständnis an diese Betriebsart
ist die arg kurze Z uleitung des
linksseitig g efü h rten K abels
von lediglich 1,2 M etern sam t
3,5-mm -Klinkenstecker. Ob
ein geschlossener, dazu m it
ru n d 500 G ram m Gewicht
auch no ch sehr schw erer
H örer allerdings bei som -
m erlichen T em p eratu ren
der ideale Reisebegleiter ist, darf bezweifelt
w erden. D a auch eine Lautstärkeregelung
am K abel fehlt, sehen w ir seinen Platz
eher an d er heim isch en A nlage - aber
vielleicht sehen Sie das ja ganz anders .
..
Bei unserem H örtest fiel auf, dass kein
A dapter auf die gängigen 6,3-m m -K lin-
kenstecker mitgeliefert wurde. Schließlich
hörten w ir den JVC m it Eera-CD-Player
und Malvalves phänom enalem H eadam p
3,beste Bedingungen also. Klanglich ist der
JVC auf der vollen, w arm en, basskräftigen
Seite angesiedelt. Seine räum lichen Abbil-
dungsfähigkeiten sind überdurchschnitt-
lich, sein Auflösungsvermögen hoch. Gitar-
renanschläge ebenso wie feinste Einschwin-
ger eines Flügels w urden gut dargestellt.
Etwas m ehr Tem peram ent und
Feindynam ik w urde ver-
einzelt gewünscht, aber
die D aum en bei der
K langbeurteilung
Klappmechanismus
inklusive: der JVC
im Platz sparenden
Kompaktmodus
26 STEREO 3/2014